Chorgemeinschaft Hennef/Sieg
MGV Concordia 1882 Hennef/Sieg e. V.
Historisches und Aktuelles
Das Protokoll über die Konstituierung des MGV. Concordia Hennef vom 18.Februar 1883 enthält die ersten schriftlichen
Hinweise zur Vereinsgründung. Tatsächlich ist aber belegt, dass schon Monate vorher, also in 1882 daran gedacht wurde, einen
Verein ins Leben zu rufen. Es ist darin zu lesen:
"Nachdem schon auf eine frühere Einladung des Pastors Schröter hin sich 45 Männer und Jünglinge der Pfarrgemeinde Hennef
zum Beitritt an dem projektierten Gesangvereine angemeldet hatten, konnten in der heutigen Versammlung behufs Constituirung
des Vereins 19 davon als hinreichend befähigt, von dem Organisten Franz Müller, bezeichnet werden."
Doch die Bindung an die Kirche hielt nicht lange. Im Jahre 1891 schreibt der neue Pfarrer
Vosen an die "verehrlichten Mitglieder der Concordia, daß er zufolge einer Weisung der
kirchlichen Behörde seine fernere Beteiligung an den Bestrebungen der Concordia sowie
die Anerkennung des Vereins als Kirchen-Gesang-Verein nur davon abhängig machen kann,
dass sich der Verein vollständig auf den Boden des "Allgemeinen Deutschen Cäcilien-
Vereins stellt". Doch in der folgenden Generalversammlung wird auch aufgrund der damit
verbundenen Einschränkungen beschlossen, dass der Verein "als weltlich fortbestehen soll."
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Concordia zum führenden Männerchor in
Hennef, veranstaltete attraktive Konzerte, Schau- und Singspiele mit viel Lokalcolorit und
nahm mit guten Erfolgen an manchen "Sängerwettstreiten" teil. Wie andere Gesangvereine
prägte er wesentlich das kulturelle und gesellschaftliche Leben seines Heimatortes, dennoch
unterschied ihn einiges von diesen. In der Hennefer Bevölkerung galt es als Ehre, dieser
Concordia anzugehören. Wie bereits bei der Gründung festgestellt, war es längst nicht
jedem vergönnt, in diesem renommierten Chor zu singen.
Der noch existierende Turm
Über die Aufnahme eines neuen Sängerkandidaten stimmten die Mitglieder mittels der
der alten Pfarrkirche von 1744,
"Ballotage" ab. Man wurde zu einem Eliteverein, in dem insbesondere die Hennefer
das Symbol der Vereinsgründung
Geschäftsleute zuhause waren. So entwickelte sich in der Region der Begriff des "Steh-
kragenvereins", mit dem - vielleicht auch ein wenig neidisch - der Concordia eine gewisse
Arroganz bescheinigt wurde.
Beim 50-jährigen Vereinsjubiläum zählte die Concordia noch 74, beim 75j-ährigen 60, beim 100-jährigen 57 aktive Sänger.
Heute sind es 48 Männer, die zwar traditionsbewusst, aber zukunftsorientiert zeitgenössische und klassische Chorliteratur ihrem
Hennefer Publikum vortragen. Große und kleine Künstler waren zu Gast bei den Konzerten, von Rudolf Schock über Iwan
Rebroff bis Günther Wewel, Felicia Weathers und vielen anderen mehr. Auch wenn es heute keinen "Stehkragenverein" mehr
gibt, gilt eines immer noch: Freundschaft, Eintracht, Harmonie, verbunden mit dem Willen, gemeinsam etwas zu leisten im
Interesse der Stadt Hennef und ihrer Bürger prägen sind die Ziele des Chores.